Arbeitsmarkt

Trainer: innen qualifizieren

Arbeitsmarktpolitische Relevanz der Ausbildung

Autor: Manfred Hofferer & Team Bildungspartner Österreich, © BPÖ 2025

Die Bedeutung der Qualifizierung von Ausbildenden für den Arbeitsmarkt: In einer zunehmend komplexen Arbeitswelt, die durch digitale Transformation und sich wandelnde Branchenanforderungen geprägt ist, ist die Qualifikation von Ausbildenden ein zentraler Faktor für die Bestandssicherung und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und die Employability (Gemeint ist die Kompetenz der Arbeitnehmenden, sich immer wieder auf die Veränderungen des modernen Arbeitsmarktes einstellen zu können) von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

 

Die Train-the-Trainer-Ausbildung ist ein wichtiger Baustein, um sowohl die Qualität der Wissensvermittlung und des Fertigkeitsaufbaus als auch die berufliche Entwicklung von Trainerinnen und Trainern zu sichern. In Österreich, wo die duale Ausbildung eine tragende Rolle im Bildungssystem spielt, sind professionelle Ausbildende unverzichtbar. Sie übernehmen nicht nur die praktisch-fachliche, sondern auch eine pädagogische Verantwortung. Gut geschulte Trainerinnen und Trainer tragen maßgeblich dazu bei, dass Fachkräftemangel bekämpft wird, indem sie junge Menschen und Erwachsene effektiv auf den Arbeitsmarkt vorbereiten.

 

Praxisorientierte Schwerpunkte der Train-the-Trainer-Ausbildung

 

Die Train-the-Trainer-Ausbildung fokussiert auf die Vermittlung von pädagogischen Kompetenzen, methodischem Wissen und sozialen Fertigkeiten. Besonders in Österreich, wo Betriebe in direktem Kontakt mit ihren Auszubildenden stehen, liegt ein starker Schwerpunkt auf praxisorientierten Aufgaben, wie beispielsweise die praktische Anwendung von Maschinen in der Industrie oder die Vermittlung von Kundenkommunikation im Handel. Trainerinnen und Trainer lernen unter anderem:

 

  • Lernprozesse zu gestalten, die auf individuelle Bedürfnisse eingehen.
  • Kommunikationsstrategien, die eine offene und wertschätzende Atmosphäre schaffen.
  • Konfliktmanagement-Techniken, um schwierige Situationen effektiv zu bewältigen.
  • Feedback-Methoden, die Auszubildende in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützen.
  • Konfliktmanagement, um Spannungen im Ausbildungsalltag zu entschärfen.
  • Technologische Tools effektiv einzusetzen, um digitale Lernumgebungen zu gestalten.

Diese Ausbildung ist nicht nur eine persönliche Weiterentwicklung für die Trainerinnen und Trainer, sondern auch eine Investition in die Qualität der Ausbildung insgesamt. Kompetente und professionelle Trainerinnen und Trainer sind in der Lage, nicht bloß fachliche Inhalte verständlich zu vermitteln, sondern gleichzeitig als Vorbilder für Auszubildende zu tätig zu werden.

 

Arbeitsmarktpolitische Auswirkungen

 

Die arbeitsmarktpolitische Relevanz der Train-the-Trainer-Ausbildung zeigt sich auf mehreren Ebenen. Erstens hilft sie, den Fachkräftemangel zu mindern, indem sie die Ausbildungsqualität verbessert. Zweitens steigert sie die Employability von Arbeitnehmenden, da diese besser auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet werden. Drittens bietet die Ausbildung selbst Karriereperspektiven für Trainerinnen und Trainer, da sie ihre Position am Arbeitsmarkt durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen stärken.

 

Ein weiterer Aspekt ist die Unterstützung von unternehmerischer Agilität. Betriebe profitieren von qualifizierten Trainerinnen und Trainern, die flexibel auf neue Anforderungen reagieren und zeitnah Innovationen in der Ausbildung integrieren können. Das ist vor allem in Zeiten des technologischen Wandels und der Digitalisierung von zentraler Bedeutung.

 

Aus der Praxis der Arbeitswelt

 

Ein Beispiel für den Erfolg der Train-the-Trainer-Ausbildung ist die steigende Integration digitaler Tools in den Ausbildungsalltag, wie etwa der Einsatz von Lernplattformen, Kollaborationstools, Chatbots und Simulationen für praxisnahe Trainings. Trainerinnen und Trainer, die während ihrer Ausbildung den Einsatz von Lernplattformen, Simulationen oder interaktiven Tools erlernen, können ihre Auszubildenden optimal auf eine digitalisierte Arbeitswelt vorbereiten.

 

Ein weiteres Beispiel betrifft die Vermittlung von Soft Skills. In vielen Branchen, wie dem Handel, der Gastronomie oder der Pflege, ist die Kompetenz zur Kommunikation und Empathie essenziell. Gut ausgebildete Trainerinnen und Trainer mit einer soliden Ausbildung schaffen es, diese Kompetenzen fachlich fundiert und praxisnah zu vermitteln.

 

Ausblick

 

Die Train-the-Trainer-Ausbildung wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und den Veränderungen der Arbeitswelt wird der Bedarf an qualifizierten Ausbildenden weiter steigen. Unternehmen müssen darauf vorbereitet sein, ihre Trainerinnen und Trainer kontinuierlich weiterzubilden, um die Ausbildungsqualität laufend zu verbessern und zu sichern. Gleichzeitig muss die Politik passende Rahmenbedingungen schaffen, die eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Ausbildung in diesem Bereich ermöglichen und fördern.

 

Langfristig könnte die Train-the-Trainer-Ausbildung ein Standard in allen Branchen werden, da sie nicht nur die Qualität der betriebsinternen Ausbildung steigert, sondern auch den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen maximiert. Beispielsweise könnte im Gesundheitswesen der Fokus auf den Einsatz von Simulationstechnologien gelegt werden, während im Handwerk verstärkt praxisnahe Schulungen im Umgang mit modernen Werkzeugen integriert werden. In der IT-Branche könnte die Ausbildung vermehrt auf agile Arbeitsmethoden und Software-Entwicklungstools ausgerichtet sein. Der Fokus auf pädagogische und methodische Kompetenzen wird dabei eine zentrale Rolle spielen, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

 

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