Business Boost

Warum geht nichts mehr?

Strategien für nachhaltiges Wachstum

Autor: Manfred Hofferer & Team, © BPÖ 2023

Die Bildungsbranche ist immer schon ein dynamisches Gewerbe und liegt eingebettet in einem sich laufend verändernden Umfeld, das in dieser Veränderbarkeit sowohl Chancen als auch Herausforderungen und Risiken bietet. Daher ist es nicht ungewöhnlich oder, Besonderes oder Außergewöhnliches, wenn Bildungsanbietende und Bildungsunternehmen in Phasen geraten, in denen es zu einer Stagnation oder auch zu Rückschritten kommt.

 

In diesem Beitrag drei Beispiele zur Bewusstseinsbildung, die vielleicht helfen können, die eignen Routinen zu stören und das kritische Nachdenken über das eigene Geschäft, den Stand und seine Entwicklung wieder in Gang zu bringen. Die Ausgangsfrage lautet: „Verdammt, warum stockt mein Business?“

 

Möglichkeit 1: Mangelnde Anpassung an sich ändernde Bedürfnisse: Einer der mit Sicherheit häufigsten Gründe für das Stocken im Bereich Bildungsbusiness ist die mangelnde oder fehlende Anpassungsfähigkeit, an die sich verändernden Bedürfnisse der Lernenden bzw. der Gruppen die Bildung nachfragen und benötigen. Bildungstrends und -methoden entwickeln sich ständig weiter, und es ist entscheidend, diese Entwicklungen zu erkennen und in die Geschäftsstrategie zu integrieren. Was damit nicht gemeint ist, ist das bloße auf Trends aufspringen und nachahmen, was andere tun, sondern das eigenständige Einbinden der Inhalte in die eigene Arbeit.

 

Beispiel: Eine Online-Sprachschule

  • Problemlage: Versetze dich in eine Person, die eine Online-Sprachschule betreibt, die zwar seit einigen Jahren erfolgreich ist, aber in letzter Zeit zunehmend wesentlich weniger Kundschaft für aufbauende Bildungsmaßnahmen bekommt und entsprechend stagniert.
  • Analyse: Eine Nachschau und die Nachfrage bei den Absolventinnen und Absolventen hat in der Analyse ergeben, dass die Lernenden vermehrt nach flexiblen Lernmöglichkeiten suchen, die sich besser in ihren Zeitplan integrieren und mit ihrem Berufsleben kombinieren lassen.
  • Maßnahme: Um die Stagnation zu überwinden, könnte dieses Unternehmen innovative Ansätze einführen, wie bspw. personalisierte Lernpläne, interaktive Lernplattformen oder Live-Online-Unterricht. Diese und andere Anpassungen und Erweiterungen würden es den Lernenden sehr viel leichter ermöglichen, Aus- und Weiterbildung in Anspruch zu nehmen, während sie ihren beruflichen und persönlichen Verpflichtungen nachkommen.

Möglichkeit 2: Unzureichende Sichtbarkeit und Marketingstrategien: Ein weiterer Grund ist die fehlende öffentliche Sichtbarkeit der Anbietenden und ihrer Angebote und damit bleiben selbst die besten Bildungsangebote unbemerkt. Wer nicht gesehen wird nimmt in Kauf bzw. ist damit konfrontiert, dass Interessierte und potenzielle Kundschaften sich für andere Bildungsanbietenden entscheiden, die sichtbar sind und vielleicht sogar besser auf die Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen und dafür zugeschnittene Lösungen anbieten.

 

Beispiel: Ein Coaching-Unternehmen für berufliche Weiterentwicklung

  • Problemlage: Stell dir vor, du betreibst ein Coaching-Unternehmen, das Fachleuten bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung unterstützt und begleitet. Obwohl du selbst genauso hochqualifiziert bist wie deine Trainerinnen und Trainer, bleibt das Geschäft stagnierend.
  • Analyse: Eine kritische Nachschau und Überprüfung der Marketingstrategie ergibt u.a., dass hauptsächlich auf traditionelle Informations- und Werbemethoden gesetzt wird.
  • Maßnahme: Um dieses Business voran- und wieder in Schwung zu bringen, könnten verstärkt Social-Media-Plattformen genutzt werden, um die Expertise sowie den Nutzen und Mehrwert durch nützliche und neue Inhalte zur Karriereentwicklung zu präsentieren. Diese Online-Präsenz trägt mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu bei, die Zielgruppe dort anzusprechen, wo sie aktiv ist und gleichzeitig gewinnt man langsam das Vertrauen potenzieller Kundschaften.

Möglichkeit 3: Vernachlässigung der Qualität und Bedürfnisse der Kundschaften: In jedem Fall ist die Qualität der Bildungsangebote und Bildungsmaßnahmen - und damit verbunden die adäquate Erfüllung der Kundinnen- und Kundenbedürfnisse - eine regelmäßige Ursache, die das Geschäft zum Erliegen bringen kann. Fehlt die Qualität bzw. lässt sie aus der Sicht der Lernenden nach, dann hat das zur Folge; weil darüber gesprochen wird, dass mit der fehlenden Zufriedenheit unmittelbar die Nachfrage sinkt und damit den Geschäftsfortbestand bedroht.

 

Beispiel: Eine Weiterbildungseinrichtung für IT-Fachleute

  • Problemlage: Stelle dir vor, du betreibst eine Weiterbildungseinrichtung für IT-Fachleute, die sich auf aktuelle Technologien und den Aufbau von Digitalen Kompetenzen ausgerichtet hat.
  • Analyse: Bei der Durchsicht der Feedbacks wurde deutlich, dass in den letzten 6 Monaten die Absolventinnen und Absolventen begonnen haben, mehr negative Bewertungen abzugeben, mit der Tendenz, dass sie zum Ausdruck bringen, dass die Kursinhalte nicht ausreichend praxisrelevant sind.
  • Maßnahmen: Um die Qualität wieder anzuheben, zu verbessern und das Anspruchsniveau der Kundinnen und Kunden besser zu erfüllen, könnte eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen der IT-Branche aufgebaut werden, um sicherzustellen, dass die Kursinhalte den aktuellen Anforderungen der Branche entsprechen. Diese Maßnahme wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur die Zufriedenheit der Teilnehmenden steigern, sondern auch die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen verbessern.

Klarerweise gibt es noch eine Unzahl von Ursachen (bspw. ineffiziente interne Prozesse, Preisgestaltung, unklare Positionierung, verfehlte Differenzierung, fehlendes fachliches Engagement oder zu wenig echte Expertise u.v.a.), die dafür verantwortlich sein können, warum das Geschäft nicht so läuft wie Frau, Mann oder Divers sich das wünscht und vorstellt.

 

Damit ein Bildungsbusiness nicht ins Stocken gerät, ist es in jedem Fall wichtig, rechtzeitig aufmerksam, flexibel und proaktiv zu sein und die Angebote sowie das Geschäftsmodell laufend an die sich verändernden Bedingungen und Bedürfnisse anzupassen und dieses „Am Puls der Zeit und den Bedürfnissen der Kundschaft sein“ entsprechend klar und deutlich nach außen zu kommunizieren.

 

Wenn Interesse und Bedarf bestehen, unterstützen wir dich gerne. Reden wir darüber! Unser Angebot zu diesem Themenbereich:


Ohren auf!