Übergänge im Leben gekonnt meistern
Fünf Gründe, warum das wichtig ist!
Autorin: © Renate Fanninger © BPÖ 2023
Übergänge sind in jedem Leben ein unumgänglicher und wesentlicher Bestandteil. Von der Geburt bis zum Tod durchläuft jeder Mensch kontinuierlich verschiedenste Phasen, die mit mehr oder weniger starken Veränderungen, An- und Herausforderungen einhergehen. Für Pädagoginnen und Pädagogen gehört es; neben der Psychologie und Psychotherapie, mit zu ihrer Arbeit, dass sie Menschen in solchen Phasen unterstützen und begleiten, um solche Übergänge erfolgreich zu meistern.
Fünf wichtige Gründe, warum das Meistern von Übergängen im Leben von zentraler Bedeutung ist.
Grund 1: Übergänge sind die Basis und Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und zu Wachstum. Mit dem Durchlaufen von Übergängen wird die Person mit Erfahrungen, neuen Herausforderungen und Chancen konfrontiert. Indem eine Person diese Übergänge bewusst und aktiv angeht, hat und nutzt sie die Chance, sich selbst besser kennenzulernen, ihre Kompetenz zu erweitern, neue Sichtweisen und Stärken zu entdecken.
Grund 2: Die Kompetenz, Übergänge erfolgreich zu realisieren, fördert vor allem die so wichtige Anpassungsfähigkeit. Veränderungen sind unvermeidlich, sei es der Übergang von der Schule in den Beruf, der Umzug in eine neue Stadt oder der Wechsel einer Beziehung und damit in eine andere und neue Lebensphase. Indem sich die Person auf derartige Übergänge vorbereitet und lernt, flexibel und offen für Neues zu sein, kann sie sich wesentlich leichter an neue Situationen herantasten sich anpassen und mit den Herausforderungen umgehen.
Grund 3: Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass die Meisterung von Übergängen insgesamt die Resilienz stärkt, also die Kompetenz, mit Stress, Rückschlägen oder/und Unsicherheiten aktiv und positiv umzugehen. Übergänge sind, das lässt sich nicht vermeiden, regelhaft mit Unsicherheiten, wenig angenehmen Gefühle und Ängsten verbunden. Indem sich die Person den Herausforderungen, die mit der Veränderung verbunden sind, stellt und Strategien zur Verfügung hat bzw. entwickelt, um mit ihnen umzugehen, baut sie ihre Widerstandsfähigkeit auf und immer weiter aus. Resiliente Menschen erholen sich in jedem Fall rascher von und sind besser in der Lage, aktiv mit Veränderungen umzugehen.
Grund 4: Egal um welche Übergänge es sich handelt, sie bieten immer die Möglichkeit zu Selbstreflexion und zur kritischen Überprüfung des Status, der Ziele und Werte. Steht eine Person vor einem Übergang, hat sie die Gelegenheit, ihr bisheriges Leben - und was damit alles verbunden ist - zu reflektieren und kann überlegen, ob sie sich auf dem richtigen Weg befindet und was geändert werden soll, kann oder muss. Diese Phase des in sich Gehens ermöglicht es, bewusste Entscheidungen zu treffen und den Lebensweg - so notwendig - anzupassen.
Grund 5: Übergänge gehen in der Regel mit unerwartet neuen Chancen und Möglichkeiten einher. Ob es um den Wechsel in einen neuen Job geht, um den Beginn einer Beziehung, um den Schritt in die Elternschaft oder der Verlust von geliebten Menschen - Übergänge bringen Neues und neue Perspektiven mit sich. Wenn Frau, Mann oder Divers sich diesen Übergängen stellt, sie annimmt und aktiv damit und daran arbeitet, ist das der Beginn für die Begegnung und den Aufbau einer Beziehung mit dem Neuen.
Das gelungene Meistern von Übergängen im Leben ist für Betroffene wichtig, um persönliche Entwicklung, Anpassungsfähigkeit, Resilienz, Selbstreflexion und vor allem die Nutzung von Chancen und Lernen zu fördern. Für Pädagoginnen und Pädagogen ist es Teil der Bildungsarbeit und eine pädagogische Aufgabe, Menschen in Übergangssituationen zu unterstützen und entsprechend zu begleiten. Im Kern geht es dabei um eine möglichst sanfte Vorbereitung auf die Veränderung, den Aufbau von Wissen, die Stärkung der Fertigkeiten und Kompetenzen rund um das Thema Veränderung wie auch die behutsame Begleitung in der Selbstreflexion.
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